miércoles, 25 de abril de 2012

Brief der Einheit Ostern 2012



MIT CHRISTUS, DURCH IHN UND IN IHM

Lieber Bruder und liebe Schwester, das Leben ist ein Geschenk Gottes. Über uns hat Gott “Komm” gesprochen (Gen 1, 26) und wir begannen zu sein, das Leben wurde uns anvertraut als wertvolles Geschenk und als Aufgabe. Dieses Schöpfungswort war gleichzeitig ein Wort der Einheit, denn es drückte den Wunsch Gottes für sein Geschöpf aus: Es sollte nicht nur existieren, sondern seine Liebe kennen lernen und in Gemeinschaft mit Ihm leben. Es ist auch das Wort des Menschen, der Gott braucht und nach seiner Gegenwart verlangt, damit sie ihm in seiner Bedürftigkeit und Begrenztheit zu Hilfe kommt und gleichzeitig die fortwährende und unendliche Sehnsucht nach Gemeinschaft stillt, die ihm innewohnt.

Jesus ist auf den Menschen zugekommen und hat dasselbe Wort an ihn gerichtet: “Komm und folge mir” (Mk 1, 17). Er hat uns gerufen, mit Ihm zu sein, bei ihm zu sein, in seiner Nähe zu leben, an seiner Seite (Joh 2, 35 – 39). Denn nur diese Nähe konnte den Menschen aus seiner Lethargie wecken, seine Blindheit durchbrechen, seine Wunden heilen, seinen Hunger und Durst, und ihm den Weg zurück zum Vater zeigen. Nur durch sie konnten wir die Liebe des Vaters und das Leben Gottes selbst kennen lernen. Mit Ihm sein, Tag für Tag, hat uns gerettet, denn es hat uns die Größe des Menschenlebens gezeigt, wenn Gott mit uns ist. Er rettet, die draußen und die drinnen sind, alle, die Gemeinschaft mit Ihm und mit den Brüdern und Schwestern erleben. In einer Welt wie der unseren wird die Gemeinschaft und Einheit zum Zeichen und Sakrament der Erlösung, indem sie das ist, was sie ist. Die Einsamkeit des Menschen widerspricht seinem eigenen Sehnen und Wünschen; die Gemeinschaft und die Einheit bestätigen das, wofür sein Herz geschaffen ist. Wir sind ge-rufene, be-rufene Wesen, dazu gerufen mit Ihm zu sein, berufen Einheit zu sein.

Worin liegt die Quelle unserer Einheit? Ihre Quelle ist die Sacrum Convivium. Jesus zieht mit seinen Jüngern nach Jerusalem hinauf, um den Gipfel der Wahrheit über den Menschen und seine Beziehung zu Gott zu erreichen. Das gesamte Osterfest wurde zu einem immensen Lichtstrahl über die tödliche Sehnsucht nach Einheit, dazu bestimmt, in etwas Endgültigem und Makellosem zu münden, das die Zeit in einer einzigen Stunde bündelt, in der die Vergangenheit, die Gegenwart und Zukunft durch eine unvergängliche Opfergabe besiegelt werden sollten. Am Tisch des ersten Gründonnerstags der Geschichte konzentrierte sich der Sinn der menschlichen Existenz inmitten dieses Universums: Die kleine Gruppe von Freunden wurde versammelt “um eins zu sein, wie du, Vater, in mir bist und ich in dir” (Joh 17, 20 – 26). Dies war der Grund der ersten Berufung, der Grund für dieses brüderliche Zusammenleben mit dem Meister, Tag für Tag, der Sinn seines Kommens zum Menschen vom Schoß des Vaters aus und der einzig mögliche Weg, damit der Mensch zu ihm zurückkehrt. “Vollkommen eins sein”: mit Ihm und in Ihm, mit dem Vater und im Vater; mit dem Geist und im Geist, wir untereinander, mit der ganzen Schöpfung, mit der ganzen Welt. Während eines Essens mitten in der Nacht hörten sie von den Lippen des Gottessohnes, dass Gott selbst gekommen ist, um eins zu werden mit dem Menschen, damit der Mensch eins werde mit Gott. Von hier ausgehend war es die Mühe wert, bis zur letzten Konsequenz zu gehen, die die Liebe auferlegt, um die Distanz zwischen Gott und dem Menschen und zwischen den Menschen untereinander definitiv zu besiegen, um das ganze Universum mit Jenem zu versöhnen, in dem alles im Himmel und auf Erden vereint ist (Joh 3, 14-21).

Die Eucharistie macht diese Distanz vollkommen zunichte, denn das Leben des Menschen wird in das Leben Gottes eingepfropft. In der Sacrum Convivium tritt der Mensch in Christus in das Leben Gottes ein, eine tiefere Gemeinschaft wie diese zwischen Gott und dem Menschen kann es nicht geben. Ein eucharistisches Leben ist ein Leben in Ihm und ist deshalb ein Leben für immer. “Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt bleibt in mir und ich in ihm” (Joh 6, 56). Dies ist der zweite Meilenstein der Einheit, der konkrete Dimensionen und Konsequenzen in der menschlichen Existenz hat: Es findet eine Vermählung statt, eine Sacra Connubio, zwischen uns und Jesus Christus und in gewisser Weise auch mit dem Menschen. Wir leben in Christus, sind also sein eigen, gehören ihm. Unser Leben bleibt somit verwandelt, hat Auswirkungen auf die Beziehung zwischen denen, die am eucharistischen Mahl mit Ihm und in Ihm teilnehmen. Wir gehören uns gegenseitig, wir sind Teile desselben Körpers, wir sind Hüter unserer Brüder und Schwestern, füreinander verantwortlich, indem wir das Leben der anderen auf uns nehmen wie unser eigenes, wie Fleisch meines Fleisches, in Form eines Bündnisses, das niemand brechen kann (Eucharistisches Hochgebet der Versöhnung, I - in spanischer Version), nichts vom anderen ist mir fremd, und jegliche Trennung und jeglicher Hass widerspricht dem, was wir sind und essen (Benedikt XVI, Botschaft zur Fastenzeit 2012). Die Sacra Connubio stärkt die Bande der Liebe und führt uns dazu, Amen zu Gott und zum Bruder, zur Schwester zu sagen (Hl. Augustinus, Predigt 272).    

Weil wir in Ihm leben, verwirklicht sich unsere Arbeit und die Hingabe unseres Lebens durch Ihn, als Auftrag, Sendung und Weihe. Durch Ihn wurden wir gesandt, um das Brot zu brechen, damit es sich vermehre, den Kelch weiterzureichen, damit die Freude jeden Menschen erreiche, die Füße zu waschen und dabei jede Überheblichkeit, Vormachtstellung oder Gleichgültigkeit auszuschließen, den Frieden weiterzugeben, wie Er ihn uns gegeben hat, und sein Reich des Friedens und der Gerechtigkeit zu suchen. Alles Lebendige und Existierende wird in Ihm, mit Ihm und durch Ihn vermählt. Die ganze Existenz ist somit eine Messfeier, eine umfassende Messfeier, die mitten im Alltagsrummel zelebriert wird, inmitten der Ampeln, die zwischen Grün und Rot schalten, inmitten der Krankenhäuser und der Festivitäten der Menschen, inmitten ihres Schmerzes und ihrer Freude, hier und dort, in Nähe und Ferne eines jeden von uns.

Jedes Osterfest ist eine Gnade der Bekehrung hin zur Gemeinschaft und Einheit, die das Zentrum des Lebens ist, das Feuer, das es nährt und der Fels, der ihm Halt gibt, denn außerhalb der Gemeinschaft mit Ihm und den Brüdern und Schwestern gibt es kein wirkliches Leben, kein ewiges Leben, kein Leben in Fülle (Joh 6, 51 – 58). Kehren wir zurück zu diesem Obergemach des Lebens und der Einheit, lassen wir unsere Streitigkeiten zurück, unsere Distanzen und Gleichgültigkeiten, unseren Hass und Groll; öffnen wir uns für den Bund, den Er mit seinem Blut besiegelt hat; kehren wir von unseren Ecken und Enden zurück, in die wir uns verlaufen und von den anderen entfernt haben, und nehmen wir teil am Mahl mit Christus, in Ihm und durch Ihn. Hilf uns, Herr, dass wir keinen Widerstand leisten gegen diese Gemeinschaft mit Dir und mit allen Menschen, zu denen Du uns gerufen hast, und gib, dass wir uns jeden Tag zu Dir bekehren mit der Kraft Deiner Auferstehung. Amen, Halleluja!

Eine österliche Umarmung von unserer Gemeinschaft, die für Euch betet, Euch immer für Euer Vertrauen und Eure Gemeinschaft dankt und Euch auf dem Lebensweg begleiten möchte.

M. Prado
Comunidad de la Conversión

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